Wenn der Perfektionismus dem Erfolg im Weg steht
Perfektionismus ist das Streben nach Vollkommenheit und Fehlerfreiheit und ist in den meisten Fällen selbst auferlegt. Zunächst kann es eine positive Eigenschaft sein, da es uns antreibt, unsere Aufgaben bestmöglich zu lösen. Allerdings kann es übertrieben werden und zu Stress, Angst und sogar psychischen Erkrankungen führen. Perfektionismus kann dazu führen, dass wir nicht in der Lage sind, uns an unseren Erfolgen zu erfreuen und uns nur auf die Fehler konzentrieren. Es kann auch unser Selbstvertrauen beeinträchtigen, da wir uns in einer endlosen Jagd nach Perfektion befinden, die nie erreicht werden kann.
Perfektionismus wird für uns dann zu einem ernsthaften Problem, wenn das Erfüllen unserer hohen Ansprüche auf eine längere ZEit zu anstrengend wird.
Perfektionismus: Die zwei Ausprägungen
- Die gute Perfektion (Funktionaler Perfektionismus)
Im Gegensatz zu negativer Perfektion, die sich auf die Erwartungen anderer bezieht, ist gute Perfektion (auch als funktionaler Perfektionismus bekannt) eine innen gerichtete Form der Perfektion. Diese Perfektionisten legen hohe Ansprüche an sich selbst und versuchen ständig, sich selbst zu verbessern. Bei einem "guten Perfektion" strebst Du nicht danach, andere zu beeindrucken, sondern um Dein eigenes Potenzial zu entwickeln und jeden Tag besser zu werden.
- Die schlechte Perfektion (Dysfunktionaler Perfektionismus)
Die unerfüllte Suche nach Anerkennung und Kontrolle sowie die Angst vor Kritik sind die treibenden Faktoren hinter einem dysfunktionalen Perfektionsbedürfnis. Dies führt jedoch oft zu einer unproduktiven Abwärtsspirale aus Anstrengung, Stress und Misserfolg. Diese Art von Perfektionismus zeichnet sich durch starken Willen und eine harte äußere Schale aus, aber einen empfindlichen Kern. Es geht darum, sein Bestes zu geben, aber aus den falschen, nicht inneren Motiven.
Die Anzeichen und Symptome des Strebens nach Perfektion
Perfektionisten verbinden ihre Leistungen und Erfolge eng mit ihrem Selbstwert und sind daher ständig auf der Suche nach Verbesserungen. In extremen Fällen kann dies jedoch in eine narzisstische Selbstverwirklichung ausarten. Sie sehen die Dinge in schwarz-weiß Kategorien und betrachten jeden, der nicht perfekt ist, als Verlierer. Dies führt dazu, dass menschliche Fehler überbewertet werden und es schwierig sein kann, mit diesen Personen zusammenzuarbeiten. Da sie nicht nur hart mit sich selbst ins Gericht gehen, sondern auch andere hart beurteilen.
Wenn wir Fehler machen oder Schwäche zeigen, besteht die Gefahr, dass wir uns minderwertig fühlen und uns für unsere Fehler und Schwächen schämen und verurteilen. Dies kann dazu führen, dass wir starr und unflexibel werden und uns auf Dauer psychisch und physisch erschöpft fühlen.
Um negative Gefühle zu betäuben, kann es passieren, dass wir zu Suchtmitteln greifen. Aufgrund des hohen Erfolgsdrucks kann es zu Überforderung und Burnout führen. Zudem besteht die Gefahr, an Tinnitus, Schlafstörungen, Essstörungen, Angststörungen, Kopfschmerzen, Zwängen oder Depressionen zu erkranken. Auch kann es passieren, dass wir uns kaum über unsere Erfolge freuen können, da wir uns vielleicht hätten mehr anstrengen können.